Rucola und Kopfsalat haben schnell eine Abnehmerin gefunden. Diana Ljubojevic aus Wersten steht vor dem gerade frisch eingeweihten „Enjoy the Food“- Fahrrad an der Kölner Landstraße Straße 180. Sie freut sich auf ein leckeres Mittagessen. „Meine Freundin kommt gleich, und die kocht gerne mit Gemüse“ erklärt sie. „Außerdem esse ich auch total gerne Gemüse und wir entscheiden gleich, was wir daraus machen“ fügt sie noch hinzu.

Das neue Fahrrad ist gut bestückt mit Salat, Gemüse und auch abgepackten Lebensmitteln, die hier jedem zur Verfügung stehen. Die Idee stammt von Enjoy the Food. Diese Initiative hat mehrere Fahrräder und füllt die Körbe an den Rädern mit Lebensmitteln auf, die Supermärkte oder Restaurants aussortieren, obwohl sie noch essbar sind. Diese Lebensmittel werden dann auf die Fahrräder verteilt. Jeder, der möchte, kann sich bedienen oder dort auch Lebensmittel hinbringen, die er selbst nicht verbraucht.

Bei bestem Frühlingswetter treffen sich heute viele Menschen auf dem Nachbarschaftstag in Wersten. Die Nachbarn können jetzt und hier das Angebot vieler Einrichtungen und Institutionen kennen lernen, miteinander in Kontakt kommen und auf vielfältige Weise selbst aktiv werden.

Bei einem selbst gemixten Saft-Cocktail der Offenen Tür Wersten treffen sich Menschen, die wissen wollen, was für Jugendliche im Stadtteil angeboten wird.

Direkt daneben kann jeder Interessierte „Mit Herz und Hand für Wersten – Don Bosco Stiftung“ ins Gespräch kommen. Der Künstlerkreis Spektrum 76 hat Malereien mitgebracht und ausgestellt.

Ein paar Meter weiter versuchen sich junge Werstener beim Mitmachzirkus Düsseldorf im Jonglieren oder Laufen über die verschiedenen Slacklines, die zwischen den Bäumen gespannt sind (an Mamas oder Papas Hand).

Katrin Beilfuß und ihre Kollegin von Haar & Kunst flechten Jung und Alt die Haare hübsch.

Das Ev. Jugendzentrum im Hinterhof hat einen Kicker auf der Straße aufgebaut und wer möchte, kann mitspielen.

Elke Hauenschild von der Praxis für Physiotherapie Katrin Dau massiert den Gästen am Nachbarschaftstag zur Entspannung den Nacken.

Martina Schwarzrock hat ihre Tochter Linn im Blick, die schon Einrad gefahren ist, Stelzen ausprobiert hat und jetzt nach dem Hula Hoop-Reifen greift. Sie findet die Idee des Nachbarschaftstages gut. „Wir haben gerade gesehen, dass der Mitmachzirkus demnächst auf dem Deich ist und jeder dort einfach hingehen kann. Unsere Kinder haben hier gerade sehr viel Spaß, also werden wir dort auch vorbeigehen“ erzählt Eva Glenz. Und das „Enjoy the Food“-Fahrrad wollen die beiden Mütter auch bestücken, weil sie sich ab und an „ver“kaufen und vor Urlauben ihre Lebensmittel nicht mehr aufbrauchen.

Am Stand der Verkehrswacht Düsseldorf kann man einen Hörtest machen und sich über die Arbeit der Verkehrswacht informieren. Außerdem steht die „schicke Minna“ zu einer Probefahrt bereit.

Direkt daneben stellt sich das zentrum plus der Caritas vor, und lädt die Besucher zu einem Schnupperkurs „Yoga für Menschen mit Krebserkrankungen und deren Angehörige“ ein.

Christiane Andrée vom „Arbeitskreis Bus und Bahn für Alle“ erteilt Auskunft über ihre Arbeit. Hier entstehen Ideen, um den öffentlichen Personennahverkehr barrierefrei benutzbar zu machen.

Cäcilia von Remmen sieht sich das Treiben in Ruhe an. Sie findet die Idee hinter dem Nachbarschaftstag toll und hat noch einen Vorschlag: „Auf dem Grünstreifen könnte vielleicht ein größeres Trampolin installiert werden“.

Jennifer Wiche und Grischka Großelümern vom PIKSL-Labor Düsseldorf laden zu einer Mitmachaktion ein. Es gibt einen Infostand mit Apps und Tablets zum Thema „Gesund und Digitales“. Im PIKSL-Labor in Düsseldorf Flingern bekommen Menschen Unterstützung, die lernen möchten sich in der digitalen Welt zurechtzufinden.

Das Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Düsseldorf hat die Gesunde Bude mitgebracht und informiert über sein vielfältiges Angebot.

Gleich daneben vor der Falken Apotheke gibt es Waffeln, Kaffee, viele Informationen und eine Rollator-Beratung.

Wer eine Auszeit braucht und Hunger hat, kann den Stand von Abdel Samad besuchen. Er ist Inhaber von La Perla Beirut an der Ickerswarder Straße. Im Angebot sind libanesische Spezialitäten wie vegetarisches Falafel aus Kichererbsen, Bohnen und Zwiebeln oder auch Moussaka, ein leckerer Auflauf aus Aubergine, Kichererbsen, Tomaten und Zwiebeln.

Kaffee-Fans können heute auch fair gehandelten Kaffee und Knabbereien probieren und den regelmäßig geöffneten GEPA-FAIRkauf kennen lernen.

Vorführungen aus dem Angebot der Sportschule Kaminari laufen über den Tag verteilt auch immer wieder. Neben Selbstverteidigung wie Judo und Kickboxen wollen Jiu-Jitsu-Trainerin Andrea Freitag und ihre Kollegen aber auch weniger bekannte Kampfkünste wie „Grappling“ oder „Krav Maga“ vorstellen. „Wir merken schon, dass wir in Wersten ein Begriff sind“, so Freitag. Gemeinschaft lebt aber ihrer Meinung nach nicht davon, dass die Menschen darüber reden, sondern gemeinsam etwas machen. „Deshalb bietet Kaminari am Nachbarschaftstag den Besuchern die Möglichkeit, direkt mitzumachen“, sagt Andrea Freitag.

Melanie Elmendorf vom Projekt „Wir machen mit!“ unterhält sich mit den Besuchern und nimmt Fragen und Anregungen entgegen. „Viele Werstener sind generell interessiert. Der Nachbarschaftstag ist eine gute Gelegenheit, Missverständnisse aufzuklären und über die Projekte zu informieren“, so ihr Fazit. „Es gibt auch tolle Resonanz von Leuten, die helfen wollen: Einer von ihnen möchte unterstützen, eine Garage für die Quartiers-Rikscha zu finden“, freut sie sich. „Spontan hat sich ein Anwohner an der Liebfrauenstraße bereit erklärt, Freifunk bei sich auszuprobieren. Er hat unseren Router aufgestellt und testet diesen nun. Somit gibt es einen freien Internetzugang für alle in einem Teil der Liebfrauenstraße. Demnächst möchte er sich mit uns treffen, damit wir ihn zu einem neuen Router beraten.“ ergänzt sie noch. Viel Ideen und Anregungen für den Stadtteil sind auf dem Nachbarschaftsbrett festgehalten.

Über den ganzen Tag verteilt kommen viele Besucher zum ersten Nachbarschaftstag Wersten. Die meisten von ihnen haben Spaß, lernen Neues kennen und erfahren, was in ihrem Stadtteil passiert und wo man sich selbst einbringen und mitmachen kann. Martina Schwarzrock geht möglicherweise auch nicht nur mit neuen Ideen nach Hause, sondern hofft, „dass der Romanesco gleich noch da ist, dann nehme ich den mit“.

Auch die Rheinische Post berichtet ausführlich über den Nachbarschaftstag – hier der LINK zum Artikel

Kommentare

Das ist echt sehr schön und ich finde das auch sehr wichtig im Leben, dass man Kontakt mit anderen Menschen hat! Ihr seid echt super und schöne Bild habt ihr gemacht.

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