Gemeinsam wachsen! Mobiler Nachbarschaftsgarten als inklusiver Lernort zur Persönlichkeitsstärkung und Befähigung – Gestaltung von Teilhabe- und Partizipationsmöglichkeiten im Quartier

In der UN-BRK verpflichten sich die Vertragsstaaten Quartiere inklusiv zu gestalten (Art. 19), dabei Menschen mit Behinderungen (MmB) mit ihren Ideen voll einzubeziehen (Art. 29) und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihr kreatives Potenzial zur Bereicherung der Gesellschaft (Art. 30) zu entfalten.

Häufig fehlen im Quartier offenen Orte, an denen sichtbar wird, dass Menschen mit Behinderungen gleichermaßen Teil der Gesellschaft und ihre Ideen für das Zusammenleben bereichernd für alle Menschen sind. Über das niederschwellige Angebot eines Garten-Bauwagens wird Begegnung zwischen Menschen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher sozialer und kultureller Hintergründe angestoßen. Der Garten ist ein offener Raum für positive Begegnungen: Gemeinschaftlich zu gärtnern, spielen und arbeiten heißt, sich zu begegnen, Wissen und Ideen auszutauschen, Neues auszuprobieren, miteinander zu lernen und sich nebenbei für ein lebenswertes und umweltgerechtes, urbanes Umfeld einzusetzen, in dem öffentliche (Frei-)Räume des Miteinanders (ohne Konsumverpflichtungen) oft fehlen.

Angedockt an diese – vom Menschen mit Behinderungen initiierte nachbarschaftliche -Begegnungsstätte soll partizipativ ein „Raum“ geschaffen werden, der Selbstwirksamkeits-Erfahrungen ermöglicht: Menschen mit Behinderungen erweitern ihre Fähigkeiten über handwerkliche bzw. gärtnerische Tätigkeiten, lernen Neues im Rahmen von Workshops kennen, können ihr Wissen weitergeben und sich in unterschiedlichen Rollen erproben (z.B. Workshopleiter:in, Gartenlotse). Über ein selbst gestaltetes Angebot werden sie selbstbewusster und ermutigt, ihre Sicht und ihre Ideen aktiv einzubringen. Im Projekt sollen über Empowerment-Seminare und unterschiedliche Workshops Lern-Prozesse angestoßen und im Sinne einer „Peer-Beratung“ Erfahrungen untereinander weitergegeben werden. Menschen mit Behinderungen aus unterschiedlichen Wohnformen sollen nach und nach als Experten:innen (ehrenamtlich) eingebunden und befähigt werden.

Vom Angebot ausgehend sollen neue Impulse für ein gutes Zusammenleben im Quartier partizipativ entwickelt werden (z.B. Workshops im Quartier mit anschließender öffentlicher Vorstellung der Ergebnisse, Entwicklung von Ideen und Formate für Teilhabe, Inklusion und Barrierefreiheit, Beratung von Einrichtungen). Im Sinne einer Nachhaltigkeit sollen auch Strukturen und Verhältnisse in den Blick genommen werden und die Rechte von MmB eingefordert werden.

Die gesamte Ausstattung ist auf Mobilität ausgerichtet, so dass das Angebot jederzeit umziehen kann. Das Projekt soll in Düsseldorf Flingern starten und kann in einen anderen Düsseldorfer Stadtteil mit Freifläche zur (Zwischen-)Nutzung umziehen. Dies beinhaltet einen Transfer und die Anpassung an die jeweiligen Bedingungen vor Ort. Das Vorhaben wird wissenschaftlich begleitet und soll in zwei Quartieren erprobte und schließlich anderen interessierten Akteuren im Feld der Quartiersentwicklung bzw. Eingliederungshilfe zugänglich gemacht werden.

Das Projekt wir von der Aktion Mensch gefördert.